Schon früh haben sich die Menschen mit Schüsseln und Kannen zu helfen gewusst. Man setzte sie ein, um sich vor einer Mahlzeit die Hände zu waschen. Mit Einzug der Hausanschlüsse wurden zunächst moderne Waschschüsseln und später die heutigen Waschbecken entwickelt. Das Waschbecken übernimmt zwei wichtige Funktionen:
-
Wasserspender: In erster Linie stellt das Waschbecken bei Bedarf Wasser zur Verfügung. Hierfür besitzt es einen direkten Anschluss an die Wasserleitungen des Hauses sowie eine Mischbatterie. Die Mischbatterie ist vorwiegend als Wasserhahn bekannt. Hier können Sie je nach Anschlussart und Ausstattung auf Warm- und Kaltwasser zugreifen.
-
Wasserauffang- und Ableitungssystem: Jedes Waschbecken besitzt einen Abfluss. Dieser Abfluss leitet das gebrauchte Wasser ins Abwassersystem des Hauses.
Die meisten Waschbecken haben außerdem einen Verschluss für den Abfluss. Dadurch können Sie im Becken Wasser sammeln, um beispielsweise Gegenstände abzuwaschen. Vorwiegend kommen Waschbecken im Badezimmer und dem Gäste-WC zum Einsatz. In einzelnen Haushalten sind sie als Alternative zum Spülbecken in der Küche vertreten.
Angesichts der vielen Designs und unterschiedlichen Maße ist die Auswahl eines Waschbeckens für das eigene Badezimmer nicht leicht. Wichtig ist vor allem, dass das Waschbecken zu Ihnen und Ihrer Familie passt. Wir empfehlen Ihnen deswegen, auf Folgendes zu achten:
Wie viel Platz brauchen Sie?
Ein Singlehaushalt stellt an ein Waschbecken ganz andere Voraussetzungen als eine Familie mit mehreren Kindern. Müssen sich am Morgen zeitgleich mehrere Personen fertig machen, kann ein Doppelwaschbecken empfehlenswert sein.
Passt das Waschbecken ins Badezimmer?
Das Badezimmer gibt die grundlegenden Maße für das Waschbecken vor. Messen Sie also den Platz aus, an dem das Waschbecken montiert werden soll. Achten Sie dabei auf die richtige Höhe, sodass eine komfortable Nutzung möglich ist.
Welches Design passt zur Badezimmereinrichtung?
Passend für jedes Badezimmer gibt es heute eine Vielzahl an Waschbeckendesigns, die für Sie in Frage kommen. Das klassische Waschbecken hat eine ovale oder runde Form. Seit einiger Zeit werden eckige Waschbecken immer beliebter. Sie wirken besonders modern und sind dennoch zeitlos.
Um für jedes Badezimmer und jeden Geschmack das passende Waschbecken in petto zu haben, etablierten sich vier große Waschbecken-Arten auf dem Markt:
-
Aufsatzwaschtisch: Beim Aufsatzwaschtisch muss keine Wandmontage erfolgen. Stattdessen ist die Waschschüssel auf einer Platte, die als Boden dient, befestigt. Diese Waschtische eignen sich sowohl für einen modernen als auch für einen traditionellen Einrichtungsstil.
-
Einbauwaschtisch: Der Einbauwaschtisch fällt weniger auf als das Aufsatzwaschbecken. Die Waschschüssel wird hier direkt in die Platte eingelassen. Es wirkt insgesamt dezenter und ist für einen eleganten Stil die richtige Wahl.
-
Unterbauwaschbecken: Dieses Waschbecken ist auf die Montage unter der Möbeloberfläche ausgelegt. Vorteil ist die große Ablagefläche. Außerdem können Sie Siphon und Anschlüsse ganz geschickt verstecken, sodass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
-
Waschtisch: Er ist der Klassiker unter den Waschbecken und wird per Wandmontage befestigt. Der Waschtisch wirkt recht leicht und ist in kleinen Räumen meist die richtige Wahl. Er kommt gern in Gäste-WCs zum Einsatz, teils mit einem Unterschrank kombiniert.
Ähnlich wie bei der Art gibt es auch bei der Größe verschiedene Lösungen. Neben der Breite und Tiefe unterscheiden sich die Waschbecken durch ihre Form voneinander. Es gibt schlanke Varianten, aber auch bauchigere Modelle. Das klassische Einzelwaschbecken ist 60 cm breit und 50 cm tief. Die Höhe ist variabel, wobei sich im Durchschnitt 20 cm durchgesetzt haben.
Der klassische Waschtisch mit oben beschriebenen Maßen wird den Medi-Modellen zugesprochen. Daneben gibt es Mini-Ausführungen, die als Handwaschbecken im Gäste-WC Anwendung finden. Sie messen je nach Modell 30 bis 55 cm in der Breite. Die Tiefe beträgt etwa 35 cm. Auch der Bauch fällt mit 18 cm ein wenig kleiner aus als bei den Medi-Ausführungen.
Als Maxi-Waschbecken gelten die Doppelwaschbecken. Die meisten Waschbecken dieser Art haben 120 cm Breite. Es gibt XXL-Modelle mit bis zu 2 m. Wie die Medi-Ausführung sind Sie etwa 42 bis 55 cm tief und haben eine Höhe von 12 bis 23 cm.
Das Gewicht der Waschbecken schwankt je nach Modell zwischen 10 und 60 kg. Die Schwergewichte sind hier die Doppelwaschbecken.
Waschbecken gibt es aus verschiedenen Materialien. Die Materialien beeinflussen Design und Pflegeeigenschaften.
Neben den genannten Materialklassikern gibt es Ausführungen aus außergewöhnlichen Materialien. Dazu gehören Holz, Beton und Stahl. Stahl wird erst seit kurzer Zeit verwendet, wobei zwischen dem glasierten Stahl sowie dem sogenannten Mineralstahl unterschieden werden muss. Der Mineralstahl ist ein faserverstärkter Verbundwerkstoff. Holzwaschbecken bieten immer eine Hygieneversiegelung, die zu einer langen Haltbarkeit beiträgt.
Wir stellen Ihnen hier die klassischen Baustoffe für Waschtische vor. Mineralguss: Ein in Form gegossener Verbundwerkstoff, der Acryl- oder Kunstharz mit Naturmineralien verbindet. Die Oberfläche ist absolut fugenfrei und damit sehr hygienisch, denn hier können sich keine Keime absetzen. Schon mit einem feuchten Lappen beseitigen Sie eventuelle Rückstände. Durch das Gussverfahren stehen diese Waschbecken in zahlreichen Designs zur Auswahl, ob Sie die typische, abgerundete Form oder ein innovatives, eckiges Stück bevorzugen. Das Material bietet eine hervorragende Wärmeisolierung und ist außerdem sehr bruchfest. Keramik: Mit einem Waschtisch aus Keramik erhalten Sie ein lang haltbares, robustes Stück für Ihr Badezimmer. Bei den Keramik-Ausführungen überzieht eine Glasur den Verbund aus mehreren Baustoffen. Dadurch bekommt das Waschbecken einen schönen Glanz und ist einerseits hitzebeständig, andererseits vor Kratzern geschützt. Durch die harte Glasuroberfläche eignen sich auch aggressive Reinigungsmittel für die Reinigung. Emaille: Hier handelt es sich um einen Verbundstoff aus Naturrohstoffen und Stahl oder einem anderen Trägerstoff. Emaille fällt durch seine glasharte und glatte Oberfläche auf. Damit ist es sehr widerstandsfähig und minimiert das Risiko von Kratzern und Verfärbungen. Allerdings müssen Sie mit spitzen und scharfkantigen Objekten vorsichtig sein, denn die Oberschicht kann bei zu harten Stößen abplatzen. Scheuermittel sind nicht empfehlenswert; verwenden Sie deshalb lieber ein mildes Reinigungsprodukt. Acryl: Dieser Kunststoff erlaubt viele Design-Varianten und ist in mehreren Farbtönen und Formen erhältlich. Als sehr robustes Material hält ein Acryl-Waschtisch auch Schläge aus. Allerdings können Öle und Haarfärbemittel Farbspuren auf der Oberfläche hinterlassen. Darum müssen Sie eventuelle Flecken schnell beseitigen, um bleibende Schönheitsfehler zu vermeiden.
In Abhängigkeit der gewählten Materialien und Maße unterscheiden sich die Designs der Waschbecken stark voneinander. Auf einer Platte montierte Aufsatzwaschtische sind wahre Designkünstler. Sie passen sowohl in ein modernes Badezimmer als auch zu einem traditionellen, nostalgischen Einrichtungsstil. Durch ihre besondere Montage sind sie eine Hommage an die klassische Waschschüssel.
Moderne Waschbecken fallen insbesondere durch ihre Form auf. Sie sind meist viereckig und bieten rund um das eigentliche Becken große Ablagemöglichkeiten. Durch die rechteckige Form ohne Schnörkel sind sie eine gute Wahl für einen puristischen Einrichtungsstil. Typischerweise sind sie in Weiß oder in nüchternen Farben wie Hellgrau gehalten. Bei einem Doppelwaschbecken sieht es elegant aus, wenn sich die Becken in einer durchgängigen Platte befinden. So entsteht ein repräsentativer Eindruck. Von einer dunklen Ebene aus Holz oder Fliesen heben sich leuchtend weiße, eckige Becken besonders schön ab. Für das futuristische Gäste-WC eignet sich ein rundes Waschbecken, neben dem Sie den stylishen Seifenspender platzieren. In ein traditionelles Badezimmer mit eleganter Note passt ein schönes Standwaschbecken hinein. Auch hier ist die Farbe Weiß besonders vielseitig einzusetzen, doch auch Waschtische, Badewannen, Duschen und WCs in Cremeweiß wirken luxuriös. Für einen harmonischen Gesamtstil sollten Sie darauf achten, dass die Keramikelemente perfekt zusammenpassen und es keine Farbunterschiede gibt. Im Gegensatz zu den Wandwaschbecken erfordert das Bodenwischen bei den Standmodellen etwas mehr Genauigkeit, doch daran haben Sie sich schnell gewöhnt. Der Retro-Trend im Bad setzt auf verschnörkelte Linien. Hier sind geschwungene Waschtische gefragt, die Sie mit hübschen Armaturen ausrüsten. Ein auf antik gemachter Wasserhahn passt besonders gut in ein Badezimmer im Altbaucharme. Die schlichten Waschbecken mit ihrer leicht abgerundeten Form können durch auffällige Farbtöne an Ausstrahlung gewinnen. So verwandelt sich ein einfaches Gästebad in einen Raum mit Wohlfühlcharakter. Hier steht jedoch meistens die Funktionalität im Mittelpunkt, doch mit Accessoires können Sie ebenfalls die Stimmung beeinflussen.
Einen besonderen Akzent können Sie durch die Materialwahl setzen. Glas wirkt bei einem Waschbecken edel und exklusiv. Es setzt sich von der bekannten Keramik ab. Modelle aus Holz sind eine schöne Lösung für Landhaus-Badezimmer. Die Maserung des verarbeiteten Holzes ist trotz der Versiegelung gut zu sehen, wodurch diese Waschbecken hervorragend mit Badezimmermöbeln aus Holz harmonieren.
Durch Trendfarben können besondere Akzente im Badezimmer gesetzt werden. Sie sind bei fast allen Materialien möglich.
Wenn Sie klassische Waschtische in Creme oder Grau bevorzugen, haben Sie die Möglichkeit, mit den Fliesen besondere Akzente zu schaffen. Die Wirkung der Waschbecken ist immer eng mit der weiteren Badezimmergestaltung verknüpft.