Was ist das Besondere an einer Récamiere?
Der Begriff der Récamiere ist mehr als 200 Jahre alt und stammt vom Namen einer wohlhabenden französischen Dame. Julie Récamiere ließ sich auf einem Sitzmöbel, das keine Rückenlehne, sondern nur Armlehnen hatte, malen. Dabei war es vor allem der Chaiselongue nachempfunden und diente dem eleganten Sitzen und auch Liegen in illustrer Gesellschaft. Wenn Sie sich heute bei Möbelherstellern und Händlern umsehen, finden Sie Récamieren, die grundsätzlich wie ein Sofa aufgebaut sind. Dabei ist das Besondere, dass die Rückenlehne nicht eine Seite der Sitzfläche komplett auf ganzer Linie umrahmt. Abgesehen davon haben die meisten Modelle nicht auf beiden Seiten eine Armlehne, sondern oftmals nur an einer einzigen. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht zur Ottomane, die manchmal sogar ganz ohne Lehne aufgebaut ist. Umgangssprachlich wird dieses Möbelstück, das zum entspannten Verweilen einlädt, auch als Chaiselongue - also als langer Sessel - bezeichnet. Damit erklärt sich die Bezeichnung von selbst. Denn dieses Möbel lädt einfach zum entspannten Verweilen und bequemen Sitzen ein. Récamieren sind trotz ihres traditionellen und klassischen Rufes auch in modernen Wohnzimmern sehr gefragt und lassen sich in bestehende Sitzmöbelgruppen hervorragend integrieren.
Worauf Sie bei einer Récamiere achten sollten
Es gibt zwei Aspekte, die bei der Wahl einer Récamiere beachtenswert sind. Einerseits ist dies der Bezug, den es in unterschiedlichsten Farben und Mustern gibt. Die Palette der Töne reicht dabei von Schwarz über Grün und Rot, aber auch sehr häufig edles Weiß. Beim Material finden Sie Modelle aus einem Baumwoll- und Polyestergemisch, das reiß- und knitterfest sowie gegenüber Feuchtigkeit absolut unempfindlich ist. Microfaser-Bezüge wiederum sind widerstandsfähig und weich in der Haptik, doch kaum für höhere Temperaturen geeignet. Ein sehr edles Material ist Samt, der eine besondere Optik verleiht. Kunstleder ist ebenfalls pflegeleicht, ebenso wie Echtleder, das allerdings sehr pflegeintensiv ist und sich bei starker Lichteinstrahlung im Laufe der Zeit verändert bzw. verfärbt. Bei der Polsterung haben Sie die Wahl zwischen Federkern oder Schaumstoff. Bei letztgenanntem gibt es drei Varianten, nämlich Latex-, Polytherschaum und Kaltschaum. Alle drei sind atmungsaktiv und leiten Feuchtigkeit sehr gut ab. Sie stützen den Körper und sorgen für ein angenehmes Liegen. Schaumstoffe gibt es außerdem in unterschiedlichen Härtegraden. Latex ist sehr stützelastisch, während Polyäther tragfähig ist. Wenn Sie sich für eine Récamiere mit einer Polsterung aus Federkern entscheiden, wählen Sie ein System aus Metallfedern. Die Belastung und das Gewicht des darauf Liegenden wird so optimal verteilt.
Welche Funktionen bietet eine Récamiere?
In allererster Linie ist eine Récamiere ein herrlicher Blickpunkt in jedem Wohn- oder Schlafzimmer. Dank des variablen Aufbaus können Sie die Liegefläche so einteilen, wie Sie es gerne haben. Eine Récamiere kann überall in jedem Raum herrlich platziert werden. Einige Modelle bieten zusätzliche Beleuchtungsquellen, die indirekt zu nutzen sind, oder aber sind mit einem Bettkasten ausgestattet, in dem Sie Decken und Kissen gut verstauen können. Hat eine Récamiere eine Schlaf-Funktion, geht es dabei meist um Modelle, die Bestandteil eines Sofas sind. Dabei fungiert die Récamiere als Bettkasten und das Sofa kann zum Bett ausgeklappt werden. So können Sie praktisch ein Gästebett zaubern und gleichzeitig Platz in der Wohnung sparen. Bei vielen Récamieren lassen sich auch die Liegeflächen vergrößern. Das geht ganz einfach, in dem die Arm- oder Rückenlehnen individuell verstellt oder umgeklappt werden können. Ebenso gibt es die Möglichkeit, dass das Kopfteil individuell verstellt wird oder aber eine elektrische Relaxfunktion genutzt werden kann. Mit dieser können Sie auf Knopfdruck die Lehne individuell einstellen, damit können Sie sich entweder weiter zurücklehnen oder aufrechter sitzen.
Welche Récamiere passt zu Ihrem Einrichtungsstil?
Auch wenn die Récamiere ein sehr klassisches Möbel ist und damit oft ein entsprechender Einrichtungsstil unmittelbar verbunden wird, hat sich dieser Eindruck mittlerweile überholt. Denn namhafte Hersteller und Designer haben dafür gesorgt, dass eine Neuinterpretation und eine Anpassung an aktuelle Trends das verstaubte Image aufpoliert haben. Nun sind moderne Modelle, die dem Vorbild von skandinavischem Design entsprechen und auf geschwungene Lehnen verzichten, ebenso zu finden wie eckige Récamieren, die einfach auf ihre Funktion reduziert wurden. Wenn Sie auf einen schlichten Einrichtungsstil achten, finden Sie Farben wie Beige und Grau bei den Bezügen, die wunderbar zu hellen Holzfüßen passen. Sie lieben den nordischen Stil? Dann ist eine Récamiere in kräftigem Rot oder Schwarz, das sehr elegant wirkt, genau richtig. Den modernen Stil finden Sie herrlich umgesetzt in Modellen, die sehr niedrige Lehnen haben oder aber eine sehr weit und großzügig angelegte Liegefläche. Entsprechend dem modernen Zeitgeist sind dabei die Armlehnen auch individuell verstellbar, womit Sie komfortabel relaxen und schlafen können. Wenn Sie Wert auf Tradition auch bei den Möbeln legen, dann ist eine Récamiere in der traditionellen Chesterfield-Optik die richtige Wahl. Künstliches Leder in Dunkelbraun oder Beige lässt die Polsterung mit der typischen Knopfheftung sehr elegant wirken.